Holzschaumdämmplatte Formstabiler Holzschaum kann künstliche Dämmstoffe ersetzen
Am Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI in Braunschweig wurde gerade erfolgreich ein Verfahren zur Herstellung von Schaumstoff aus Holz entwickelt. Das Material ist sehr leicht und durch seine Porenstruktur hoch wärmedämmend. Der formstabile Holzschaum eignet sich als Dämmstoff, Verpackungsmaterial und sogar als Werkstoff für konstruktive Anwendungen.
Dämmstoffe auf Holzbasis hatten bisher die Eigenschaft zu fasern und daher weniger formstabil zu sein als Dämmmaterialien aus Kunststoff. Der neue Leichtbaustoff hingegen stellt eine echte Alternative zu Schaumstoffen auf Erdölbasis dar. „Unser Holzschaum lässt sich genauso einsetzen, wie klassische Kunststoffschäume, ist dabei aber ein hundertprozentiges Naturprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen“, erklärt Professor Volker Thole, Leiter des Fachbereichs Verfahrenstechnik und Werkstofftechnologie am Fraunhofer WKI.
Derzeit werden die Schäume auf ihre bauphysikalischen Eigenschaften untersucht. Die bisherigen Ergebnisse sind bereits sehr vielversprechend. So dürfte beispielsweise die Wärmeleitfähigkeit in etwa der von Polystyrol- und Mineralfaserplatten entsprechen.
Hergestellt wird das Material aus heimischen Hölzern wie Buche oder Fichte. Aber auch so genanntes Durchforstungsholz oder Abfälle aus Sägewerken können als Ausgangsstoff für die Herstellung genutzt werden. Das Holz wird zunächst in feine Partikel zermahlen bis eine Masse entsteht, die mit einem Gas aufgeschäumt wird. Anschließend härtet der Schaum aus. Ein alternatives Verfahren basiert auf speziellen chemischen Prozessen. Es können sowohl Hartschaumplatten als auch elastische Schaumstoffmatten hergestellt werden.
Durch die hohen Vermarktungschancen, die das Material durch seine ökologischen Vorteile aufweist, gehen die Forscher davon aus, dass die industrielle Umsetzung nicht allzu lange auf sich warten lassen wird.