Forschung Solarkollektoren auf dem Prüfstand
Solarkollektoren werden in der Regel auf dem Gebäudedach installiert. Dort sind sie den unterschiedlichsten Witterungsbedingungen ausgesetzt. Vor allem im Winter können diese in Form von Wind, Kälte, Regen und Schnee auch mal extreme Formen annehmen. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und des Solartechnologie-Unternehmens PSE haben nun einen Teststand entwickelt, um unter realen klimatischen Bedingungen Solarkollektoren zu testen.
Ausgangspunkt für dieses Forschungsvorhaben war die Erkenntnis, dass die bisherigen Prüfbedingungen von Solarkollektoren unzureichend waren. Insbesondere was die Lastverteilung anbetrifft ließen sich bislang nur eingeschränkte Aussagen machen. Hangabtriebskräfte, wie sie beispielsweise bei Schneeüberhang auftreten, wurden in bisherigen Tests überhaupt nicht berücksichtigt.
Der neu entwickelte Prüfstand ist für Flach- und Vakuumkollektoren von bis zu 9 Quadratmeter Größe ausgelegt. Neben der Prüfung von zyklischen und asymmetrische Belastungen, wie sie auch real durch das Aufstauen von Schnee und Eis entstehen, können extreme Temperaturen von -40 °C bis +60 °C simuliert werden.
Neben den Messungen auf dem Prüfstand, wo die klimatischen Bedingungen simuliert werden, messen die Forscher die Schnee- und Windlasten an drei weiteren Standorten: in Freiburg, auf Gran Canaria und auf der Zugspitze.
Die Erkenntnisse aus diesem Forschungsvorhaben sollen in eine Weiterentwicklung der Europäischen Prüfnorm 12975 einfließen. Herstellern soll es durch die neuen Prüfmethoden möglich sein, die Sicherheit und Qualität ihrer Produkte nachzuweisen und mit geringem Aufwand weiter zu entwickeln. Der Prüfstand und die damit verbundene Entwicklungsarbeit wurde vom Projekt „MechTest“ vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.