Holzheizung Reduktion der Feinstaub Emissionen
Der Brennstoff Holz ist auf dem Heizungsmarkt weiter auf dem Vormarsch. Ob Scheitholz, Holzpellets oder Hackschnitzel. Die niedrigeren Brennstoffkosten und die Aussicht, durch die Nutzung eines nachwachsenden Rohstoffs, die Kohlendioxid-Emissionen zu verringern, überzeugt immer mehr Hausbesitzer.
Doch trotz der deutlich besseren Kohlendioxid-Bilanz geraten Holzheizungen gegenüber Gas- und Ölheizungen immer wieder in die Kritik. Verantwortlich ist hierfür der Umstand, dass Holzheizungen in nicht unerheblichem Maße gesundheitsschädliche Feinstäube emittieren. In den Wintermonaten übersteigen die Feinstaubemissionen der Holzheizungen immer wieder die des Autoverkehrs. Und das obwohl der Anteil der Holzheizungen in Deutschland unter 5 % liegt.
Um die Feinstaubemissionen langfristig zu vermindern wurden 2015 in der neuen Bundesimmisionsschutzverordnung strengere Grenzwerte festgelegt.
Neue Grenzwerte werden von vielen Geräten nicht eingehalten
Die neuen Grenzwerte wurden allerdings so niedrig angesetzt, dass der allergrößte Teil der derzeit auf dem Markt verfügbaren Holzheizungen diese nicht einhalten. Für biomassebefeuerte Kesselanlagen gelten zwar Übergangsfristen, mittel- bis langfristig werden jedoch neue Techniken zur Partikelabscheidung benötigt, um die Feinstaubgrenzwerte einhalten zu können.
Feinstaub elektrostatisch abscheiden
In einem Forschungsvorhaben haben nun Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in Zusammenarbeit mit der HDG-Bavaria GmbH und der CCA-Carola-Clean Air einen elektrostatischen Filter entwickelt, der die Staub-Emission sicher unter die neuen Grenzwerte senkt.
Der Abscheider verfügt über zwei Kammern und wird zwischen Schornstein und Heizkessel installiert. In der Ionisationskammer werden die Feinstaubpartikel durch eine Hochspannungselektrode elektrisch aufgeladen. Anschließend strömt das Rauchgas in die Abscheidekammer, wo sich die Partikel an einer geerdeten Spiralbürste aus Stahl entladen und schließlich an Borsten und Kammerwand ablagern. Die Stahlbürste rotiert in regelmäßigen Abständen und streift so die Feinstaubablagerungen in einen Aschekasten. Die bewusst einfach gehaltene Konstruktion ohne Gebläse und ohne Einsatz von Reinigungswasser halten den Installationsaufwand gering.
Bisherige Tests verliefen sehr positiv
Der elektrostatische Feinstaub-Abscheider wurde in zahlreichen Tests auf Prüfständen und in Feldversuchen ausgiebig untersucht. Die gewonnenen Ergebnisse wurden zur Verbesserung des Abscheiders herangezogen. Dabei gelang es selbst bei ungünstigen Verbrennungsbedingungen die Anforderungen der neuen Bundesimmisionsschutzverordnung immer zu erfüllen.