Stromsparen Waschmaschine und Geschirrspüler mit Warmwasser betreiben
Sowohl Waschmaschine als auch Geschirrspüler sind für einen erheblichen Anteil des Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Je nach Energieeffizienzklasse der Geräte summieren sich die Stromkosten für Spülen und Waschen in einem 4 Personen Haushalt auf 75 bis 120 €/Jahr (ohne Trockner). Der größte Teil des Stroms wird dabei für die Erhitzung des Wassers benötigt. Bei einem 30 Grad-Waschgang entfällt etwa die Hälfte des Stromverbrauchs auf die Wassererhitzung. Beim 60 Grad Waschgang sind es sogar Dreiviertel.
Geräte mit hoher Energieeffizienzklasse wählen
Beim Waschen und Spülen Strom einzusparen beginnt bereits beim Kauf des Gerätes. Entscheidendes Maß für den Stromverbrauch ist die Energieeffizienzklasse. Je höher die Energieeffizienzklasse, desto geringer ist der Stromverbrauch des Geräts. Bei Waschmaschinen sind heute bereits Geräte mit der Klasse A+++ erhältlich. Das Einsparpotenzial gegenüber älteren Maschinen ist hier erheblich und macht sich bei den Kosten spürbar bemerkbar.
Wasser mit Solarwärme erhitzen
Erhitzt man das Wasser nicht in der Maschine, sondern führt bereits warmes Wasser zu, so kann der Stromverbrauch weiter gesenkt werden. Denn wie bereits oben erwähnt: der größte Teil des Stromverbrauchs beim Waschen und Spülen entfällt auf die Wassererwärmung. Wie groß die Ersparnis tatsächlich ist, hängt jedoch ganz wesentlich davon ab, auf welche Weise das Wasser alternativ erwärmt wird. Uneingeschränkt positiv fällt die Bilanz aus, wenn für die Warmwasserbereitung eine thermische Solaranlage zur Verfügung steht. Laut Ökoinstitut Freiburg werden bei 112 mit Warmwasser geführten Waschgängen im Jahr 49% an Strom und 43% an Primärenergie eingespart. Erfolgt die Warmwasserbereitung mit einer Gasbrennwerttherme, so beträgt die erzielte Ersparnis bei der Primärenergie immerhin noch 27%.
Beim Geschirrspüler ist es immerhin noch eine Einsparung von 40% beim Stromverbrauch und 25% bei der Primärenergie (170 Programme pro Jahr). Zur Übersicht
Technische Vorraussetzungen
Nicht jedes Gerät ist für die Nutzung von Warmwasser geeignet. Deshalb sollten Sie vor der Nutzung des Warmwasseranschlusses beim Spülen und Waschen in der Gebrauchsanleitung klären, ob dies möglich ist. Ein Problem ist jedoch, dass dieses Thema von den Geräteherstellern lange Zeit vernachlässigt wurde. In den Gebrauchsanweisungen älterer Maschinen finden sich deshalb mit Rücksicht auf die Gewährleistungspflicht in der Regel keine entsprechenden Hinweise auf eine mögliche direkte Warmwassernutzung. Nach Angaben der Hersteller kann es insbesondere bei der Steuereinheit Probleme geben. Bei der Waschmaschine kommt hinzu, dass bei Waschgängen mit geringer Temperatur (z.B. 30 Grad) eine ungeregelte Zufuhr von Warmwasser zu deutlich höheren Waschtemperaturen führt. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich entweder ein Vorschaltgerät zu verwenden, dass immer genau die Wassertemperatur bereitstellt, die vom Waschgang angefordert wird oder eine Waschmaschine zu kaufen, die bereits über einen Warmwasseranschluss verfügt. Doch beide Varianten sind nicht ganz billig. Ein Vorschaltgerät kostet ca. 200 €. Mit etwas technischem Geschick lässt sich ein solches Gerät allerdings auch selber bauen. Der Bund der Energieverbraucher hat bereits vor einigen Jahren eine Bauanleitung für ein solches Gerät auf seiner Webseite veröffentlicht. Kostenpunkt: 30 €.
Der Teufel steckt im Detail
Die relativ hohen Anschaffungskosten für die erforderliche Technik machen deutlich, dass die wirtschaftliche Ersparnis sich bei modernen Maschinen mit hoher Energieeffizienzklasse in Grenzen halten. Der ökologische Nutzen ist durch einen verringerten Primärenergieverbrauch jedoch weiterhin gegeben, insbesondere in Kombination mit einer thermischen Solaranlage.
Beim Geschirrspüler ist die Nutzung eines Vorschaltgerätes nicht mit der gleichen Dringlichkeit gegeben wie bei der Waschmaschine. Doch auch hier gilt es etwas zu beachten. Die Entfernung zwischen Warmwasserquelle und Wasch- bzw. Spülgerät sollte möglichst nicht mehr als 5 Meter betragen (Ausnahme: eine Umwälzpumpe sorgt immer für warmes Wasser am Anschluss). Bei größeren Entfernungen würde zunächst zu viel kaltes in der Maschine ankommen, obwohl warmes angefordert wurde.
Stromkosten sparen kann man aber natürlich nicht nur durch einen geringeren Stromverbrauch, sondern auch durch günstigere Tarife. Durch einen Strompreisvergleich, wie man ihn beispielsweise hier durchführen kann, lässt sich mit wenig Aufwand jedes Jahr bares Geld sparen. Die ÖB-Redaktion empfiehlt jedoch beim Stromanbietervergleich nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die ökologische Seite zu berücksichtigen und rät deshalb den Strom von einem Ökostromanbieter zu beziehen.