Kaminpelletofen Heizen mit Holz und Holzpellets
Ein großer Vorzug von Pelletkaminöfen gegenüber Kaminöfen mit Stückholz ist, neben ihrem sehr hohen Wirkungsgrad, die komfortable Bedienung. Während ein Kaminholzofen immer von Hand bestückt werden muss, erfolgt dies in einem Kaminpelletofen automatisch. Die einfache, automatische Bedienung bedingt allerdings auch, dass sich in einem Pelletofen erstaunlich viel Elektronik verbirgt. So wird der Ofen über eine elektrische Zündpatrone gezündet. Dies würde bedeuten, dass er keine Alternative darstellt, wenn der Strom ausfällt, es sei denn, man hat sich für einen Ofen mit einer Sicherheitsreserve entschieden, durch die bis zu 24 Betriebsstunden überbrückt werden können.
Sowohl Kaminöfen als auch Heizkamine oder Kachelöfen mit Primärofeneinsatz können mit Pellets bestückt werden. Es gibt außerdem Kombiöfen, die mit Stückholz und mit Pellets befüllt werden können.
Kaminpelletöfen können so konzipiert werden, dass sie nicht nur den Aufstellraum, sondern über einen Wasserwärmetauscher auch entfernt gelegene Räume beheizen.
Das Brennmaterial
Holzpellets, also Presslinge aus Holz, lassen sich recht problemlos lagern. So kann ein Pelletlager sowohl im Keller als auch im Hauswirtschaftsraum oder im Carport eingerichtet werden. Bei hohem Pelletverbrauch können die Presslinge auch in einem im Garten vergrabenen Erdtank gelagert werden. Es werden aber auch größere, an das Design des Ofens angepasste Vorratsbehälter für die Aufstellung im Wohnraum angeboten. Dabei benötigen Pellets bei gleichem Heizwert nur etwa halb so viel Platz wie Stückholz. Der Ofen selbst verfügt über einen Tank, aus dem er sich automatisch „bedient“. Dieser wird wiederum bei den meisten Öfen per Hand aus Nachfüllsäcken befüllt.
Wichtig ist, auf die gute Qualität der Holzpellets zu achten. Sie werden in unterschiedlichen Güteklassen angeboten. Dabei geht es zum einen um Größe und Durchmesser, aber auch um den Mindestheizwert und den Schadstoffgehalt der Presslinge. EN plus und DIN plus sind Zertifikate, die Kunden in Deutschland Orientierung geben. Die Güteklasse EN plus A1 entspricht dabei den höchsten Anforderungen des EN plus-Siegels. Im DIN plus-Zertifikat gibt es hingegen ohnehin nur eine Güteklasse für den Endverbraucher.
Kombiofen: Holzpellets und Stückholz
Mittlerweile gibt es Kaminpelletöfen auf dem Markt, diesowohl mit Holzpellets als auch mit Stückholz befeuert werden können. Dies ermöglich zum einen noch mehr Flexibilität bei der Wahl des Brennstoffs und ist zudem ein optischer Zugewinn. Denn das Flammenbild, dass sich bei der Befeuerung mit Stückholz ergibt ist deutlich schöner. Auf dem Markt werden solche universellen Kaminöfen als sogenannte „Kombiöfen“.
Dimensionierung und Ausführung des Kaminpelletofens
Ein Problem von Holzöfen kann sein, dass sie den Raum durch sehr hohe Leistungen zu stark aufheizen. Daher eignen sich gerade Kaminpelletöfen, die das gesamte Heizsystem unterstützen und über einen Wasserwärmetauscher 70 bis 80 Prozent ihrer Wärme an einen Pufferspeicher abgeben, sehr gut für hochwärmegedämmte Gebäude, da nur noch entsprechend 20 bis 30 Prozent der Wärme direkt an die Raumluft abgegeben werden. Um die Wärme länger zu halten, können Pelletöfen auch mit einem so genannten Wärmespeichermodul ausgestattet werden.
Für einen Wohnraum von 30 Quadtratmetern ist in der Regel ein Ofen mit einer Heizleistung von 5 kW, in gut gedämmten Häusern bereits mit 3 kW, voll ausreichend. Soll der Ofen allerdings das ganze Haus beheizen, müssen je nach Dämmstandard höhere Heizleistungen kalkuliert werden. Entscheidend für den Wirkungsgrad sind auch Ausführung und Größe der Wärmetauscherflächen. Umweltfreundlich sind Hybridlösungen, bei denen mehrere Wärmeerzeuger aus erneuerbaren Energien in einen gemeinsamen Pufferspeicher ihre Wärme einbringen. Optimal ist die Ergänzung mit Solarenergie.
Wie auch bei Kaminöfen mit Stückholz sollte in sehr dichten Häusern mit kontrollierter Lüftung ein Kaminpelletofen aufgestellt werden, der auch in raumluftunabhängiger Betriebsweise laufen kann. Die Verbrennungsluft wird dabei über eine separate Leitung angesaugt.
Komfortable Bedienung
Der Bedienkomfort ist bei einem Pelletofen besonders hoch. Durch elektronisch gesteuerte Messtechnik ist ein automatischer Betrieb möglich. Das Gerät kann sowohl zeit- als auch temperaturabhängig gesteuert werden. Der Ofen lässt sich beispielsweise so programmieren, dass bereits eingeheizt ist, wenn man nach dem Aufstehen die Wohnküche betritt. Bedienung und Programmierung des Gerätes kann inzwischen vielfach auch über eine Smartphone-App von außerhalb des Hauses geregelt werden. Viele notwendige, regelmäßige Wartungs- und Reinigungsaufgaben wie Brennertopfreinigung, Entaschung oder Wärmetauscherreinigung werden automatisch ausgeführt.