Baubiologie Der Weg zum wohngesunden Zuhause
Die Baubiologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die durch eine ganzheitliche Betrachtung optimale Bedingungen für den Menschen und seine gebaute Umwelt schaffen möchte. Ihr Ziel sind umweltfreundliche und schadstofffreie Gebäude, die eine gesunde Umgebung für ihre Bewohner darstellen. In der Baubiologie sind vor allen Dingen sehr gute Kenntnisse in Physik, Chemie und Mikrobiologie notwendig. Gearbeitet wird weniger mit der Wünschelrute als mit vielfältigen technischen Messgeräten, die die notwendigen Daten für die Gebäude- oder Grundstücksanalyse liefern.
Was macht der Baubiologe?
Baubiologen werden oft zu Rate gezogen, wenn ein Gebäude bereits bewohnt wird, wenn gesundheitliche Probleme der Bewohner also schon aufgetreten sind und nun nach den Ursachen geforscht werden soll. Aber auch bei der Planung eines Neubaus können Baubiologen tätig werden, sowohl bei der Untersuchung des Grundstücks als auch bei der Auswahl der Baustoffe und der Beurteilung von Bauweise, Belüftung und Belichtung des Hauses und so einen entscheidenen Beitrag zur Wohngesundheit beitragen. Auch bei der Bewertung von Bestandsgebäuden, die zum Kauf angeboten werden, sind Bauherren gut beraten, einen Baubiologen zu Rate zu ziehen. Zu den Bereichen der Baubiologie gehören Untersuchungen chemischer, physikalischer und biologischer Faktoren. Untersucht werden unter anderem Wohngifte, Lärm, Elektrosmog oder der Befall durch Schimmelsporen.
Fachliche Qualifikation
Da der Begriff Baubiologie nicht genau definiert und die Berufsbezeichnung des Baubiologen nicht geschützt ist, sind Bauherren oft verunsichert, wo sie eine fundierte Fachberatung bekommen können. Das Institut für Baubiologie (IBN) bildet seit 1977 Baubiologen aus, die nach erfolgreichem Abschluss die Bezeichnung Baubiologe IBN führen dürfen.
Idealerweise sollten Bauherren sich zertifizierte Fachleute über Berufsverbände wie dem Berufsverband Deutscher Baubiologen e.V. (VDB) oder dem gemeinnützigen Verband Baubiologie (VB) in ihrer Nähe nennen lassen.
Moderne Messtechnik
In der Baubiologie wird nicht (nur) mit der Wünschelrute gearbeitet – wenngleich dieses traditionelle Hilfsmittel als Anzeigeinstrument für unterirdische Wasseradern oder Gesteinsbrüche noch heute seine Berechtigung hat. Vielmehr sind es modernste Messgeräte, die zuverlässige Werte für eine abschließende Bewertung der Bausubstanz und des Grundstücks liefern. Untersuchungen und Analysen werden nach dem so genannten Standard der Baubiologischen Messtechnik (SBM) mit hochtechnischen Präzisionsgeräten durchgeführt. So gehören Partikelzähler zur Messtechnik für Wohngifte und Schadstoffe, Hochfrequenz-Analyser zur Untersuchung elektromagnetischer Wellen oder Kompaktgeräte zur Beurteilung des Raumklimas.
Lösungsvorschläge
Die Baubiologie will aber nicht nur auf Störfaktoren aufmerksam machen – sie bietet auch Lösungsvorschläge. Lassen Bauherren eine baubiologische Untersuchung durchführen, bekommen sie am Ende auch einen Maßnahmenkatalog zur Behebung der gefundenen Störfaktoren. Die Bandbreite möglicher, erforderlicher Sanierungsmaßnahmen ist groß und ihre Durchführung mit sehr unterschiedlichem Aufwand verbunden. Sie reichen von der oft relativ harmlosen Radonsanierung bis zur aufwändigen Komplettabschirmung des gesamten Gebäudes gegen elektromagnetische Störungen.