Hohlkastendecke Eine Holzdecke für höchste Ansprüche
Die Hohlkastendecke gehört zu einer der neueren Entwicklungen im Holzbau. Bei entsprechender Ausführung wird sie allerhöchsten Anforderungen an Schall- und Brandschutz gerecht und ermöglicht die Realisierung großer Spannweiten bei geringer Konstruktionshöhe. Damit eröffnet sie zum Beispiel auch dem Geschosswohnungsbau ganz neue Perspektiven.
Aufbau der Hohlkastendecke
Eine Hohlkastendecken kann auf zwei verschiedene Konstruktionsweisen hergestellt werden.
- Einzelne Hohlkastenelemente werden zu flächigen Deckenelementen zusammengefügt. Die quaderförmigen Elemente werden durch die Verleimung von Brettern erstellt. Die einzelnen Elemente werden dann entweder auf der Baustelle durch Verschraubung zur Decke verbunden oder bereits im Werk zu flächigen Deckenelementen verleimt
- Die Deckenelemente werden durch die Verleimung großflächiger Holzwerkstoffplatten (meist Dreischichtplatten) mit rippenförmigen Holzbalken (Vollholz oder Brettschichtholz) hergestellt.
Auf die „inneren Werte“ kommt es an
Das Besondere einer Hohlkastendecke ist ihr rippen- bzw. kastenartiger Aufbau. Dieser sorgt einerseits für eine sehr hohe Tragfähigkeit bei vergleichsweise geringem Eigengewicht und geringer Konstruktionshöhe. Andererseits können die Hohlräume genutzt werden, um zusätzliche Maßnahmen im Hinblick auf Brand- und Schallschutz zu ergreifen. So können die Hohlräume mit einer Dämmung, einer Brandschutzmatte (Mineralfaser), einer beschwerenden Schüttung oder mit federnd verlegten Steinplatten, bzw. einer Kombination daraus belegt werden.
Soll das Deckenelement für eine verbesserte Raumakustik auch eine erhöhte Schallabsorption aufweisen (z.B. für Schulen, Kindergärten, Veranstaltungsräume) so kann eine strukturierte bzw. perforierte Deckenunterseite direkt in das Element integriert werden. Eine zusätzliche Abhängung der Decke mit Akustikplatten ist dann nicht mehr erforderlich.
Interessant für den Geschosswohnungsbau
Wie die Holzbalkendecke kann die Hohlkastendecke sehr individuell an unterschiedliche Leistungsanforderungen angepasst werden. Allerdings sind die Niveaus, die dabei erreicht werden können deutlich höher. Beim Schallschutz kann mit einer Hohlkastendecke beispielsweise durch entsprechende Maßnahmen (siehe oben) ein Schallschutzniveau erreicht werden, das das von Betondecken sogar noch übertrifft. Dies macht diesen Deckentyp für den Geschosswohnungsbau besonders interessant.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, denn eine Hohlkastendecke, die höchsten Anforderungen gerecht werden soll, hat ihren Preis. Dieser wird durch die erhebliche Bauzeitersparnis zwar relativiert, doch mit einer Betondecke kann diese Deckenkonstruktion derzeit preislich nicht mithalten.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile einer Hohlkastendecke
Vorteile:
- geringe Konstruktionshöhe
- geringes Eigengewicht
- große Spannweiten möglich, da auch die flächigen Tragschichten statisch berücksichtigt werden können
- Vorfertigung in der Werkstatt möglich
- schnelle Montage auf der Baustelle
- untere Beplankung als fertige Sichtdecke in hoher Sichtqualität
- sehr individuell auf unterschiedliche Last-, Schallschutz- und Brandschutzniveaus anpassbar
- kann sehr hohe Schallschutzanforderungen genügen und ist damit auch für den Geschosswohnungsbau geeignet
Nachteile:
- hoher Preis
- Einsatz von Leim erforderlich