Fragen zur Fassadenrenovierung eines OKAL Fertighauses

Frage von ToFu | 13.05.2014
Guten Tag,
nachdem ich ni den vergangen Wochen viel gelesen und gefragt habe hoffe ich hier jemanden zu finden der meinen Wissendurst stillen kann.

Wir wohnen in einem OKAL Fertighaus von 1970.
Was Probleme wie Formaldehyd u.s.w. angeht bin ich im Bilde und möchte dies nicht weiter thematisieren.

Daher zu unserem Vorhaben.
Wir wollen traufseitig die Fassaden schick machen. Die Giebelwände sind verklinkert, sodass ich dort nicht rankomme und somit die Dämmung nicht ändern kann.
Somit bleibt der Aufbau an den Giebelwänden unangetastet.

Aufbau ist:
- Innen 12,5mm Rigips
-16mm Spanplatte
-Gefache mit einer Tiefe von 90mm die ca 50mm gedämmt sind.
Die Dämmung ist Glaswolle mit Alu Kaschierung, die aber nur lose eingelegt und
nirgendwo angeschlossen ist.
-Von aussen sind die Gefache mit einer 10mm Spanplatte verschlossen.
Dann Hinterlüftung und Klinkerfassade.
Somit ist der Aufbau wohl als völlig diffusionsoffen zu betrachten.

Hinter die Fassaden, die überarbeitet werden sollen, haben wir schonmal hintergeblickt und der jetzige Aufbau ist wie genau wie oben beschrieben, nur sind statt der Klinker Enternitplatten als hinterlüfteter Putzträger zu finden.
(Asbestwarnung ist auch klar)

Die geplante Überarbeitung soll nun folgendermassen aussehen.

Die Gefache werden bis an die innere Spanplatte ausgeräumt.
und von bisher 90mm auf 140mm aufgedoppelt, dann werden alle Holwanddosen winddicht verschlossen.
Danach sollen die Gefache mit 140mm Steicoflexplatten ausgedämmt werden.
Verschlossen wird nach vorne mit einer 22mm Pavatex Isolair,
dann 24mm Konterlattung und als Putzträger folgt am Ende Knauf Aquapanel.
U-Wert ist damit nach ENEV kein Problem, aber der U-Wert Rechner gibt ohne Beachtung der kapillaren Leitfähigkeit (daher öklogischen Dämmaterialien) eine Feuchtewarnung.

Frage an der sich noch die Geister scheiden, benötigen wir jetzt innen zwischen der Spanplatte und der Dämmung noch eine Dampfbremse oder nicht?
Wenn wir eine Damfbremse einbauen sind zwar die Traufwände im grünen Bereich, allerdings ist der Feuchteeintrag in den Giebelwänden dann natürlich umso höher.

Da es in den Gefachen bis dato weder Feuchte noch Schimmel gibt funktioniert der bisherige Aufbau ja offensichtlich, wehalb nun die Idee ist die Dampfbremse wegzulassen, die ja auch schon durch Spanplatte und Rigipsplatte eine dampfremsende Wirkung erreicht wird.
Der ökologischen Dämmstoff noch zur Sicherheit, dass etwaige Feuchte nicht zum Schaden an der Dämmung führt.

Was meinen die Experten hier. Ist der Aufbau wie angedacht in Ordnung? Benötige ich bei einem ökologischen Dämmstoff trotzdem die Dampfbremse und laufe dann aber Gefahr bei den Wänden mit dem alten Aufbau ein Problem zu bekommen?

Ich bni zumindest völlig verunsichert und weiß mittlerweile nicht mehr was falsch und was richtig ist.
Hoffe ihr könnt mein Dunkel erhellen.
Danke im Voraus und viele Grüße,

ToFu
Antwort von Gerd Hansen | 13.05.2014
Guten Tag ToFu,
bisher waren die Wände wohl eher als windoffen und nicht als diffusionsoffen zu bezeichnen.
Spaß beiseite: ich sehe keinen Grund, bei dem von Dir vorgeschlagenen Aufbau eine Dampfbremse einzubauen. Wichtig ist nur, dass zum einen die Hinterlüftung funktioniert (weil die verputzte Platte einen ziemlich hohen Dampfdiffusions-Widerstand haben dürfte), und außerdem die Pavatexplatte winddicht unten-oben-links-rechts angeschlossen wird und Stöße ebenfalls winddicht werden. Dann kann es meiner Ansicht nach keinerlei Probleme geben. Im Zweifel noch einmal einen Fachmann durchrechnen lassen.
Entscheidend ist, dass Ihr eine hygroskopisch wirksame Faser für die Dämmung verwendet, Die Steico-Holzfaser geht sicher sehr gut.
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