Zu geringe Luftfeuchtigkeit in Fertighaus aus Holz
Frage von zenker | 05.02.2009
Guten Tag,
wir wohnen in einem neuen Zenker Fertighaus in Holzständerbauweise. Leider haben wir immer sehr trockene Luft (20-30% relative Luftfeuchtigkeit) und zwar mit und ohne Heizung. Kann das am Holzhaus liegen? Ich habe gehört, das sei bei den Fertighäusern "immer" so.
wir wohnen in einem neuen Zenker Fertighaus in Holzständerbauweise. Leider haben wir immer sehr trockene Luft (20-30% relative Luftfeuchtigkeit) und zwar mit und ohne Heizung. Kann das am Holzhaus liegen? Ich habe gehört, das sei bei den Fertighäusern "immer" so.
Antwort von Gerd Hansen | 05.02.2009
Guten Tag,
ist Ihr Haus denn mit einer mechanischen Belüftung ausgestattet ?
Lüftungsanlagen bringen frische Luft ins Haus und transportieren die Feuchte aus Bad und Küche sehr schnell ab. Die Zuluft ist im Winter bei kalten Außentemperaturen naturgemäß sehr trocken. Wird sie im Wärmetauscher einer Lüftungsanlage dann erwärmt, hat sie beim Eintritt in die Wohnräume eine extrem niedrige relative Feuchte.
Auf dem Weg durch die Nassräume, in denen die Anlage dann die verbrauchte Luft transportiert, nimmt die trocken-warme Luft dann große Mengen Wasser auf und trocknet dabei auch die Wände, die zum Beispiel beim duschen Dampf aufgenommen haben . Die Lüftungsanlage bläst die feuchte Luft aus Bad und WC gleich nach draußen (deshalb kennen solche Häuser übrigens keine Schimmelschäden).
Um die Wohn-und Schlafräume auf 40 bis 50 Prozent rel. Luftfeuchte zu bekommen, helfen Pflanzen, die über ihre Blätter die Luft befeuchten.
Und wer neu baut, kann eine moderne Lüftungsanlage mit Feuchte-Rückgewinnung einbauen.
Holzhäuser haben außerdem -je nach Bauweise- einen deutlich besseren winterlichen Dampfaustausch durch die Außenwände. Wo z.B. Kalksandstein mit Polystyrol-Dämmung nur sehr wenig Feuchte nach außen lässt, bleibt die Raumfeuchte höher als bei einem Holzhaus.
Freundliche Grüße, Gerd Hansen
ist Ihr Haus denn mit einer mechanischen Belüftung ausgestattet ?
Lüftungsanlagen bringen frische Luft ins Haus und transportieren die Feuchte aus Bad und Küche sehr schnell ab. Die Zuluft ist im Winter bei kalten Außentemperaturen naturgemäß sehr trocken. Wird sie im Wärmetauscher einer Lüftungsanlage dann erwärmt, hat sie beim Eintritt in die Wohnräume eine extrem niedrige relative Feuchte.
Auf dem Weg durch die Nassräume, in denen die Anlage dann die verbrauchte Luft transportiert, nimmt die trocken-warme Luft dann große Mengen Wasser auf und trocknet dabei auch die Wände, die zum Beispiel beim duschen Dampf aufgenommen haben . Die Lüftungsanlage bläst die feuchte Luft aus Bad und WC gleich nach draußen (deshalb kennen solche Häuser übrigens keine Schimmelschäden).
Um die Wohn-und Schlafräume auf 40 bis 50 Prozent rel. Luftfeuchte zu bekommen, helfen Pflanzen, die über ihre Blätter die Luft befeuchten.
Und wer neu baut, kann eine moderne Lüftungsanlage mit Feuchte-Rückgewinnung einbauen.
Holzhäuser haben außerdem -je nach Bauweise- einen deutlich besseren winterlichen Dampfaustausch durch die Außenwände. Wo z.B. Kalksandstein mit Polystyrol-Dämmung nur sehr wenig Feuchte nach außen lässt, bleibt die Raumfeuchte höher als bei einem Holzhaus.
Freundliche Grüße, Gerd Hansen
Antwort von zenker | 05.02.2009
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Nein wir haben keinerlei Lüftungssystem. Das Haus ist normale Holzständerbauweise, innen verkleidet mit Rigipsplatten. Diese sind mit einer Art Tiefengrund behandelt, damit die Tapeten, bzw. der Kleister überhaupt haften.
IKönnte es sein, dass der Rigips die Feuchtigkeit aufnimmt und nicht mehr abgibt?
Schade, wir haben uns bei der Auswahl des Fertighauses für so etwas gar nicht interessiert.
Nein wir haben keinerlei Lüftungssystem. Das Haus ist normale Holzständerbauweise, innen verkleidet mit Rigipsplatten. Diese sind mit einer Art Tiefengrund behandelt, damit die Tapeten, bzw. der Kleister überhaupt haften.
IKönnte es sein, dass der Rigips die Feuchtigkeit aufnimmt und nicht mehr abgibt?
Schade, wir haben uns bei der Auswahl des Fertighauses für so etwas gar nicht interessiert.
Antwort von Gerd Hansen | 05.02.2009
Lieber trockene Luft als zu feuchte mit der Folge von Bauschäden !
Sie haben Recht, die Gipskartonplatten nehmen Feuchte auf. Wenn dahinter eine DampfBREMSE und keine DampfSPERRE (dicke PE-oder Alufolie) eingebaut ist, wird die Feuchte zum Teil weiter nach außen durch die Wand geleitet und verdunstet draußen.
Sie haben Recht, die Gipskartonplatten nehmen Feuchte auf. Wenn dahinter eine DampfBREMSE und keine DampfSPERRE (dicke PE-oder Alufolie) eingebaut ist, wird die Feuchte zum Teil weiter nach außen durch die Wand geleitet und verdunstet draußen.
Antwort von zenker | 05.02.2009
Und dann stellt sich die Frage, ob man mit den Hausmittelchen, wie z.B. Wasserschalen oder Luftbefeuchter arbeiten sollte...
Antwort von Peter Svenson | 06.02.2009
ganz nach Geschmack tät ich sagen :) schön großes Grünzeug würde ich auch bevorzugen! Gruß Pete
Antwort von KK | 10.02.2009
wir haben eine Lüftungsanlage mit rotierendem Wärmetauscher, der den Dampf zurückhält und an die neue Luft abgibt, funktioniert gut. hmm ohne sowas denke ich sind Pflanzen echt gut, weil sie auch noch Schadstoffe rausfiltern können.
Antwort von zenker | 11.02.2009
Inzwischen habe ich zur Probe einen Luftbefeuchter (Verdampfer) ins Schlafzimmer gestellt. Jetzt laufen wieder die Fensterscheiben an und ich habe kein gutes Gefühl, das Gerät regelmäßig zu benutzen.
Antwort von Gerd Hansen | 11.02.2009
Im Schlafzimmer würde ich keinesfalls zusätzlich befeuchten ! Hier werden nachts pro Person einige Liter Wasser ausgedünstet!
Das Problem liegt hier meist an den Wandoberflächen: Wenn diese mit dampfbremsenden Materialien (Tapeten, Dispersions- oder gar Latexanstrich) zugepflastert sind, fehlt ein Puffer für den Wasserdampf. Dieser fällt dann an der kältesten Stelle im Raum aus. Das ist meistens der Randverbund an den Fensterscheiben, der sehr kalt werden kann.
Sehr gut bewährt haben sich in diesem Zusammenhang mineralische Wandaufbauten: Kalkfarben und am besten auf Kalkputz statt Gipsputz verbessern das Raumklima deutlich, beispielsweise Fa. HAGA. Feuchte kann aufgenommen und tagsüber wieder an den Raum abgegeben werden. Und es wird auch Schimmel durch eine konsequente Kalkanwendung ausgeschlossen!
Das Problem liegt hier meist an den Wandoberflächen: Wenn diese mit dampfbremsenden Materialien (Tapeten, Dispersions- oder gar Latexanstrich) zugepflastert sind, fehlt ein Puffer für den Wasserdampf. Dieser fällt dann an der kältesten Stelle im Raum aus. Das ist meistens der Randverbund an den Fensterscheiben, der sehr kalt werden kann.
Sehr gut bewährt haben sich in diesem Zusammenhang mineralische Wandaufbauten: Kalkfarben und am besten auf Kalkputz statt Gipsputz verbessern das Raumklima deutlich, beispielsweise Fa. HAGA. Feuchte kann aufgenommen und tagsüber wieder an den Raum abgegeben werden. Und es wird auch Schimmel durch eine konsequente Kalkanwendung ausgeschlossen!
Antwort von zenker | 11.02.2009
leider haben wir beim Innenausbau nicht auf die Ökologie geachtet. Die Rigipsplatten wurden mit dem Tiefengrund behandelt und dann mit überwiegend Vliestapeten, im Schlafzimmer sogar Vinyltapeten tapeziert. Es leuchtet mir ein, was Sie schreiben. Ich werde das Gerät zurückschicken. Ist auch irgendwie unnatürlich. Danke für Ihre Information!
Antwort von Peter | 11.08.2010
Guten Tag
Das ist längst nicht "immer" so. Die trockene Luft könnte als Problem zwar tatsächlich auftreten, ist aber eher ein Zeichen der schlechten, oder anders gesagt nicht optimalen Ausführung. Ausser Zenker Fertighaus gibt's sicherlich diverse andere Fertighäuser. Und wie gesagt lägst nicht jedes Haus hat per Definition das oben beschriebenes Problem mir der Trockenheit.
Viel Gruß, Peter.
Das ist längst nicht "immer" so. Die trockene Luft könnte als Problem zwar tatsächlich auftreten, ist aber eher ein Zeichen der schlechten, oder anders gesagt nicht optimalen Ausführung. Ausser Zenker Fertighaus gibt's sicherlich diverse andere Fertighäuser. Und wie gesagt lägst nicht jedes Haus hat per Definition das oben beschriebenes Problem mir der Trockenheit.
Viel Gruß, Peter.
Es ist ja nun einige Zeit vergangen, aber da der beschrieben Irrtum ein sehr verbreiteter ist, möchte ich dazu noch etwas sagen. Trockene Luft ist grundsätzlich kein Problem. Wer würde sich an einem sonnigen, -10°C kalten Tag über trockene Luft beschweren? Ein Problem ist der Staub und/oder andere Substanzen in der Raumluft, die möglicherweise ein Trockenheitsgefühl in den Atemorganen entstehen lassen. Zu guten Baustoffen wurde ja schon etwas gesagt. Zum Heizen und Lüften könnte man sehr viele Seiten füllen.
+ Antworten
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