Blähton Wärmedämmung und Dachbegrünung
Blähton wird aus blähfähigem Ton industriell hergestellt. Der Ton muss dabei kalkarm sein und fein verteilte organische Bestandteile aufweisen. Der Ton wird hierzu zerkleinert und homogenisiert und anschließend in einem Drehrohrofen auf über 1200° Celsius erhitzt. Dabei verbrennen die organischen Bestandteile, der Ton expandiert und es entsteht eine feine Porenstruktur im inneren der Blähtonkugeln. Blähton wurde erstmals 1917 vom US-Amerikaner S.J. Hayde hergestellt. In Deutschland wird Blähton seit Mitte der 50er Jahre produziert.
Eigenschaften
Blähtone sind in der höchsten Brandschutzklasse A1 als nicht brennbar eingestuft. Das Material ist frostbeständig, feuchteunempfindlich, druckfest und beständig gegenüber Säuren und Laugen. Die wärmedämmende Eigenschaft von Blähton ist allerdings nur als mittel einzustufen (0,10-0,16 W/mK). Die Wärmespeicher- und Schalldämmeigenschaften sind jedoch gut. Als Gesteinsbaustoff ist Blähton unverrottbar und wird von Ungeziefer und Nagetieren komplett verschmäht.
Verwendung
Blähton wird als Schüttmaterial zur Wärmedämmung ebenso eingesetzt wie zur Verfüllung von Hohlräumen bei geringer Auflast. In ungebrochener runder Form ist das Material selbstverdichtend. Eine besonderes Anwendungsgebiet für Blähton ist als Substrat für Dachbegrünungen, sowie Filter und Drainschüttungen zu sehen. Weiter wird Blähton als Substrat in der Hydrokultur, bei der Bodenversickerung und als salzfreies Winterstreugut verwendet.
Ähnlich wie bei Perlite wird Blähton als Leichtzuschlag für wärmedämmende Mauerziegel und Leichtbeton verwendet.
Übersicht
Wärmeleitfähigkeit: | 0,10-0,16 W/(m?K) |
spez. Wärmespeicherkapazität: | 1.000 J/(kg?K) |
Wasserdampfdiffusionswiderstand: | 2-8 |
Baustoffklasse: | A1nicht brennbar |
Rohdichte: | 300-700 kg/m? |
Primärenergiegehalt: | 300-450 kWh/m? |