Holzfassade Die natürliche Fassade
Eine Fassade aus Holz lässt sich sehr gut mit moderner Architektur verbinden und bietet dabei dennoch ein angenehmes Maß an Natürlichkeit und Wärme. Holz steht für Natur und Nachhaltigkeit, leichte Bearbeitung und eine schnelle, nahezu jahresunabhängige Montage. Den idealen Wandaufbau bietet die vorgehängte Fassade.
Ein großer Vorteil von Holz an der Fassade ist die Möglichkeit der Vorfertigung, denn ideale Bedingungen während der Fertigung, moderne Fertigungstechnik und computergestützte Produktionsprozesse gewähren eine hohe Qualität der Produkte. Die hohe Passgenauigkeit der Elemente erleichtert die Montage und die Bauzeiten werden verkürzt. Holzfassaden können unter Berücksichtigung des konstruktiven Holzbaus zum Schutz gegen Durchfeuchtung eine lange Lebensdauer aufweisen.
Holzarten und Gestaltung
Als Holzarten kommen zum einen die einheimischen Nadelhölzer Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche oder Douglasie in Frage. Aber auch die Laubhölzer Robinie oder Kastanie eignen sich für die Fassadenbekleidung. An wetterexponierten Außenwänden ist es hingegen empfehlenswert, resistentere Holzarten wie Redwood, Western Red Cedar oder Eiche einzusetzen.
Grundsätzlich kann Holz in Form von Profilbrettern, Schindeln oder Platten verwendet werden. Während Bretter durch unterschiedliche Schalungsarten und Ausrichtungen großen Gestaltungsspielraum geben, wirken Platten besonders großzügig. Schindeln werden seltener verwendet. Profilbretter können vertikal, horizontal oder diagonal ausgerichtet und mit offenen oder geschlossenen Fugen ausgeführt werden. Dabei können die einzelnen Bretter beispielsweise:
- parallel gesäumt, (parralleles Schneiden der Brettkanten),
- als gespundene Bretter mit Nut und Feder versehen,
- als Stülpschalungsbretter mit konkav gerundeten Kanten oder
- als Profilbretter mit Schattennut verarbeitet werden.
- Alternativ können Holzlamellen oder Parallelogramm-Leisten als offene Bekleidung vor der eigentlichen Fassade montiert werden. Diese bietet allerdings keinen ausreichenden Schlagregenschutz, so dass hinter der Traglattung eine UV-beständige, diffussionsoffene Fassadenbahn angebracht werden sollte.
Ausführung und Konstruktion
Da die Vermeidung von durchfeuchtetem Holz ein wesentliches Thema bei Ausführung und Konstruktion der Fassadenverkleidung ist, spielt, je nach Ausrichtung der Bretter, die passende Profilausbildung zur optimalen Wasserabführung eine besonders große Rolle. Aus Sicht des konstruktiven Holzbaus ist eine vertikale Anordnung der Bretter günstiger als eine horizontale, da das Wasser besser abgeführt werden kann. Bei horizontalen Ausführungen mit Nut und Feder sollte unbedingt die Nut nach unten und die Feder nach oben zeigen. Ein Abrunden der Kanten oder eine Hinterschneidung der Bretter verhindert ebenfalls die Gefahr von stehendem Wasser. Fugen sollten mit mehr als einem Zentimeter ausgeführt werden, da sonst das Wasser nicht abtropfen kann. Um das Abtropfen zu erleichtern, können die Kanten abgeschrägt oder hinterschnitten werden. Besonders wichtig ist der Schutz von Hirnholzflächen. Oben liegende Hirnholzflächen sollten abgedeckt, nach unten überstehende Hirnholzenden mit einer Tropfkante ausgestattet werden.
Fassadenplatten aus Holzwerkstoffen
Gerade großformatige Holzwerkstoffplatten mit entsprechend wenig Fugen werden wegen ihrer großzügigen Wirkung gerne verwendet. Auf Grund ihrer technischen Eigenschaften werden bevorzugt
- mehrschichtig verleimte Massivholzplatten ( 3-Schicht-Platten aus Vollholz) Fichte / Tanne, Douglasie, Lärche,
- Sperrholzplatten
- Furnierschichtholzplatten oder
- Zementgebundene Spanplatten eingesetzt.
Andere Platten, in denen Holz in Form von Zellulose (Faserzement- oder HPL-Platten) oder als Verbundwerkstoff aus Holzfaser und Kunststoffen verarbeitet sind, werden im Kapitel Fassadenplatten beschrieben.
Der Fassadenaufbau einer mit Holzplatten bekleideten Wand, entspricht im Wesentlichen dem der vorgehängten Fassade mit Profilbrettern. Durch die Ausbildung von Tropfnasen oder die Anbringung von Profilen wird gewährleistet, dass sich auf den Stirnseiten kein stehendes Wasser bildet. Je nach Platte sollte zudem der Kantenschutz durch eine Versiegelung oder die Montage von Profilen erfolgen, da beispielsweise Sperrholz auf Grund seines Aufbaus an allen vier Kanten feuchtesensibles Hirnholz aufweist.