Formaldehyd Ausgasungen

Frage von Ika | 08.10.2019
Hallo, vor kurzem habe ich zum ersten mal etwas von Formaldehyd Ausgasungen gehört. Leider habe ich in meiner kleinen Wohnung sehr viele Ikeamöbel.
Nun überlege ich meine neue metod küche mit weißer beschichtung wieder umzutauschen.
Meine Fragen:
- reicht es die offenen Stellen mit Aluminium Klebeband abzukleben oder sind in den Beschichtungen auch Giftstoffe die an den Raum abgegeben werden?
-Gibt es überhaupt Holzoberflächen oder andere Materialien (Küche) die baubiologisch in Ordnung sind?
-Was ist mit anderem Leimholz (vom Holzhandel), woran erkenne ich, den verwendeten Leim (ob dieser nicht gesundheitsschädlich ist)? Beste Grüße Ika
Antwort von Admiral | 08.10.2019
Hallo Ilka,
die Problematik der Formaldehydausdünstungen bei Spanplatten ist bereits mehrere Jahrzehnte alt. Mittlerweile sind die Konzentrationen in den Platten zwar nicht mehr ganz so hoch wie zu den Anfängen, aber noch immer ist in Spanplatten Formaldehyd enthalten, das Ausgasen kann. Grundsätzlich gilt, dass das Formaldehyd durch eine Beschichtung zurückgehalten werden kann. Die war früher aus Funierholz wird heute aber fast ausschließlich aus Kunststoff hergestellt. Da Formaldehyd allerdings leicht flüchtíg ist, reichen bereits kleine Beschädigungen, um das Formaldehyd in die Raumluft entweichen zu lassen. Dabei gilt, je größer die Kontaktfläche der Spanplatte zur Raumluft ist, desto einfacher kann das Gas entweichen. Je mehr Stellen mit einem geeigneten Klebeband abgedichtet werden, desto weniger Gas kann entweichen.

Von den eigentlichen Beschichtungen geht meiner Ansicht nach weniger Gefahr aus. Aber man muss sich halt immer Bewusst sein, dass es sich um Kunststoff handelt. Und wenn ich ehrlich bin, mich macht es fassungslos, wie sich die Menschen heute Ihre Wohnungen Gestalten. Schränke, Betten, Tische, Stühle alles aus Spanplatten und oder Kunststoff, Fußböden aus Vinyl (klingt toll ist aber nichts anderes das gute alte PVC!!), oder Laminat (Dekorpapier mit Kunststoffbeschichtung), Wände mit Latextapeten oder Dispersionsfarbe mit hohem Acrylanteil (Kunststoff). Und dann wundere sich jemand über die steigende Zahl an Allergien, chronischen Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen. Sorry , das war jetzt nicht sehr konstruktiv... musste aber einfach raus.

Deshalb zurück zur Frage. Vollholzoberflächen bestehen in der Regel nicht aus einzelnen Holzelementen, sondern vielmehr aus zusammengefügten Holzelementen. Die Verbindung wird auch hier durch Leim hergestellt. Allerdings sind die verwendeten Mengen natürlich ganz andere als bei der Spanplatte. Ideal ist natürlich, wenn der Leim formaldehydfrei ist.
Antwort von Ika | 08.10.2019
Hallo Admiral,
erst einmal danke für die ausführliche Antwort.

Was die Einrichtungen angeht gebe ich Dir völlig recht,
wahrscheinlich weder nachhaltig noch gesund. Leider habe
ich mich um dieses Thema bisher auch nicht sehr gekümmert, ich muss aber auch dazu sagen, dass ich mir teure "Biomöbel" nur schwer leisten kann und viele andere wahrscheinlich auch nicht.
Habe es mir aber zumindest langfristig vorgenommen nach und nach die Ikeamöbel auszutauschen.

Eine Frage noch: gibt es für Holz eine Kennzeichnungspflicht was die verwendeten Leime und sonstige Behandlungen betrifft? Welche Holzleime sind baubiologisch in Ordnung?
Antwort von Der Naturbaumarkt | 08.10.2019
Hallo Ika,
es gibt baubiologisches Leimholz und Möbelholz sowie komplette Möbelsysteme zum selbst zusammenstellen von Trend. www.trend.de
Diese findet man beim Öko- und Fachhändler, schau mal hier: www.oekoplus.de
Antwort von Der Naturbaumarkt | 08.10.2019
oder gehe auf unseren Link neben dem Datum in der grauen Leiste oben, dann wirst du auf unser Profil geleitet und kannst dich dort weiter informieren - dort ist auch ökoplus verlinkt.
Antwort von Ika | 09.10.2019
Danke, das war genau das was ich gesucht habe...
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