Korkboden Wohngesund und isolierend
Nachwachsendes „Abfallprodukt“
Korkböden werden aus Korkgranulat hergestellt, das bei der Herstellung von Flaschenkorken abfällt. Sie sind also genau genommen ein Abfallprodukt. Der Kork selbst wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen. Sofern die Eiche in einem Turnus von 9 bis 10 Jahren geschält wird, schadet die Korkernte dem Baum nicht. Es hat sogar einen Vorteil: Eine beerntete Korkeiche kann mehr CO² binden als eine ungenutzte.
Das gewonnene Korkgranulat wird dann mit einem Bindemittel vermischt und bei 120°C zu Platten gepresst. Problematisch waren lange Zeit Korkböden mit formaldehydhaltigem Bindemittel. Heute werden diese häufig durch wasserbasierte Polyurethan- oder Acrylatharze ersetzt. Für Korkböden ohne synthetische Zusatzstoffe werden Naturharze als Bindemittel verwendet.
Isolierend und gesund
Kork sieht nicht nur wohnlich und warm aus – es hat tatsächlich durch seine isolierende Wirkung immer eine angenehme Oberflächentemperatur. Das bedeutet allerdings auch, dass der Belag in Kombination mit einer Fußbodenheizung nicht zu dick sein sollte. Die hohe Porosität des Materials sorgt für die gute wärme- und auch schalldämmende Wirkung von Kork und macht ihn zu einem sehr elastischen Bodenbelag. Der Auftritt wird wie auf einem Waldboden abgefedert, was sowohl den Rücken als auch die Gelenke schont.
Kork ist auch sehr gut für Allergiker geeignet, da er antistatisch wirkt und dadurch keinen Staub bindet. Er hat zudem von Natur aus antibakterielle Eigenschaften und sein natürlicher Inhaltsstoff Suberin wirkt wie ein Brandhemmer. Kork gilt daher als schwer entflammbar.
Korkboden verlegen
Das Verlegen von Korkböden ist sehr einfach. Klebekork wird in Bahnen oder als Fliese angeboten und muss, wie auch Linoleum, auf einen entsprechend vorbereiteten Untergrund vollflächig verklebt werden. Noch einfacher ist das Verlegen von Korkfertigparkett, einem Mehrschichtsystem, bei dem der Kork bereits auf einer Holzträgerschicht verklebt wurde. Es kann ohne weitere Verklebung im Klicksystem verlegt werden. Dieser etwas höhere Aufbau ist allerdings nicht für Fußbodenheizungen geeignet und sollte nicht im Bad verlegt werden, da Feuchtigkeit durch die Fugen in die Trägerschicht aus Holzwerkstoff gelangen kann. Klebekork kann hingegen auch in Nassräumen verlegt werden, wenn er mit einem Lack versiegelt wird.
Korkböden können einschichtig oder als mehrschichtig hergestellt werden, wobei der Vorteil des einschichtigen Korkbelags ist, dass er mehrmals abgeschliffen werden kann.
Oberflächenschutz und Pflege von Korkböden
Werkseitig unbehandelter Kork kann geölt, gewachst oder mit einem Naturharzlack versiegelt werden. Neben Korkböden in Nassräumen müssen auch eingefärbte Fliesen mit einem Siegellack behandelt werden. Generell sind nicht versiegelte Flächen allerdings immer besser für ein wohngesundes Raumklima. Das ist auch wichtig bei der Entscheidung, ob tatsächlich eine werkseitige Oberflächenbeschichtung notwendig ist oder nicht.
Kork ist ein sehr pflegeleichter Bodenbelag. In der Regel genügen Fegen und Saugen und von Zeit zu Zeit nebelfeuchtes Aufwischen mit einem Pflegemittel.